Feuerland
29.01.2007
Begegnungen
Von Ushuaia Richtung Punta Arenas in Chile haben wir die erste Nacht in Tolhuin, und zwar im Hotel Kaikén, umgeben von der Südspitze der Kordilleren und moosbehangenem dichtem Urwald und einem Gletschersee, verbracht.
Bei der Weiterfahrt Richtung Grenze trafen wir auf einen weissen Landy mit St. Galler Kennzeichen! Es stellte sich heraus, dass das deutsche Ehepaar Dieckmann aus der Nähe von Dortmund von Schweizern (siehe nichtswieweg.ch) in Quito, Equador, erworben hatte und damit seit 5 Monaten Südamerika bereist. Nach längerem Erfahrungs- und Tippsaustausch bei beissender Kälte holperten wir weiter Richtung Porvenir, unserem Tagesziel.
An der Grenze zu Chile (San Sebastian) trafen wir noch auf eine Busladung Deutscher und Schweizer, die Südamerika per Bus bereisen. Sie bestaunten unseren Landy und unterhielten sich mit Pascal, während ich mit 2 israelischen Autostöpplern quatschte. Nach der Zollabfertigung (geht irgendwie jedes Mal schneller...) fuhren wir weiter durch einsame Landschaften nach Porvenir. Ca. 30 km vor Ziel trafen wir auf einen einsamen Chico, der am Strassenrand stand und wild mit den Armen winkte.
Wir erklärten ihm nett, dass wir keinen Platz im Landy hätten, worauf er ganz traurig erwiderte, dass er bereits seit 1.5 Stunden hier wartete und wir das erste Auto wären. So musste ich auf die Mittelkonsole sitzen, um den Gaucho auf dem Beifahrersitz mitfahren zu lassen. Während der Fahrt erzählte er uns von seinem Pferd, seinen fünf Hunden und seiner harten, schlecht bezahlten Arbeit.
Nachdem wir ihn in Porvernir abgesetzt hatten und die Fähre für den nächsten Mittag reserviert hatten, suchten wir uns in den Abendstunden eine Uebernachtungsstelle direkt an der Magellanstrasse beim Leuchtturm. Wir wurden mit einem herrlichen Sonnenuntergang (und anschliessenden starken Winden) belohnt.
27.01.2007
Wir sind am Fin del Mundo angekommen
In Ushuaia haben wir uns für ein paar Tage niedergelassen und uns den Luxus eines besseren Hotels mit herrlichem Blick über den Beagle- Kanal geleistet. Hier können wir uns etwas von den Strapazen der bisherigen Reise entspannen, etwas shoppen und die Umgebung erkunden. Ushuaia hat ein bisschen den Flair von Grindelwald am Meer ;-)
Beispielsweise waren wir an einem Tag auf der Estancia Harberton, der ältesten Estancia überhaupt auf Tierra del Fuego. Die Estancia liegt ca. 85 km östlich von Ushuaia, wovon ca. 45km Schotterpiste sind, die durch traumhafte Märchenwälder führen. Die Führung durch das Gelände haben wir zwar nicht gemacht, dafür haben wir das nahegelegene Museum besucht, wo wir eine sehr gute Führung auf Spanisch von einem motivierten einheimischen Studenten durch die lokale Meeresfauna genossen. Ich hatte noch nie in meinem Leben derartig viele Knochen in den Händen gehalten ;-)
An einem anderen Tag machten wir den obligaten Besuch des Nationalparks von Tierra Del Fuego. Das Wetter war uns wohlgesonnen, so dass ich eine kleine Wanderung an der Meeresküste unternahm. Flavia wartete inzwischen im Landy an einer anderen Stelle im Park und genoss die Landschaft. Den Besuch beendeten wir mit einer Fahrt zum südlichen Beginn der Ruta 3. Von hier aus sind es über 17'000km bis Alaska... ;-)